Das Tor zum Frieden: - Kilian - (German Edition) by Gräfin Nadine von Wittgensteyn

Autor:Gräfin Nadine von Wittgensteyn [von Wittgensteyn, Gräfin Nadine]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
veröffentlicht: 2014-06-26T22:00:00+00:00

4. Gabriel Gavin saß am Rand ...

Gabriel Gavin saß am Rande des Flugplatzes, auf dem sie ein paar Tage zuvor gelandet waren. Er war lange Zeit einfach nur durch die Gegend gefahren, jetzt hockte er hier und dachte über die Worte von Alistair und Darian nach. Vielleicht sollte er wirklich noch einmal in seine Heimat fahren, um endgültig mit dieser Sache abschließen zu können. Die Beiden hatten sicher Recht, seit Jahrhunderten drückte er sich vor diesem letzten Schritt. Gedankenverloren spielte der Vampir mit der Verschnürung seiner Lederhose, betrachtete dabei die Flugzeuge, die landeten oder starteten, ohne sie wahr zunehmen. Die Bilder, die er selbst in der Nacht wieder hatte lebendig werden lassen, gingen ihm durch den Kopf. Seine Frau, die ihn flehend ansah, seine kleine Tochter, die schrie, als man sie schändete. Sein Sohn, der hilflos in die Arme der Angreifer lief, mit dem kleinen Holzschwert in der Hand, als könne er sich damit verteidigen. Die brennende Burg und Darian, der sich über ihn beugte, ihm das Leben rettete und doch nahm. Dieser brachte ihm selbst das Kämpfen bei, lehrte ihn alles, was er brauchte. Sein Rachedurst konnte der Anführer der Dunklen kaum mildern, weder er noch Alistair, der ihn auf der Seite der Hellen ausbildete. Gabriel Gavin wusste, dass genauso wie Brendan bei Kilian, auch Darian den Kummer spürte. So überraschte es ihn nicht, als er plötzlich eine Hand auf seiner Schulter fühlte, die Sonne sank langsam am Horizont und bald würden die vier aus Deutschland hier eintreffen. Der Dunkle setzte sich wortlos neben ihn, betrachtete die kalten brauen Augen, die in die Ferne sahen. Er kannte den Schotten gut genug, um zu wissen, dass dieser betrunken war. Das nervöse Spielen an der Schnürung verriet Gabriel Gavin. Noch etwas sah Darian, der Schotte hatte nicht getrunken, wohl schon seit längerer Zeit, denn er schluckte hart, als eine Gruppe Menschen an ihnen vorbei ging. Für den Bruchteil einer Sekunde flackerte Gier in seinen Augen, doch er fing sich wieder, senkte den Blick auf die Hände. Darian wusste, dass er ihn wahr nahm, auch wenn dieser es nicht zeigte. Die Gesichtszüge seines Gegenübers veränderten sich, wechselten von Kälte in Bitterkeit und schließlich blickte er verzweifelt auf seine Füße. Als der Schotte sprach, war dessen Stimme tonlos und sein schottischer Akzent trat durch den Alkohol hervor.

„Bitte entlasse mich aus deinem Dienst Darian, ich bin es nicht mehr würdig!“

„Du hast einen Schwur geleistet Gavin, schon vergessen?“ Kam es leise von diesem.

„Ich tötete einen unserer Leute. Ich habe mit dem Gebot gebrochen, keinem zu sagen, wer ich wirklich bin. Entlasse mich, bevor ich noch mehr Regeln breche!“ Darian schüttelte den Kopf, dann zwang er Gabriel Gavin ihn anzusehen, in dem er ihn an den Schultern zu sich drehte. Die silbergrauen Augen glänzten wütend, als sie in die brauen sahen, seine Stimme klang gefühllos.

„Ich entlasse dich nicht, ich gebe dir einen Befehl, dem du zu gehorchen hast Dunkelkrieger! Geh mit Kilian nach Schottland, in die Highlands auf Burg McLoud, bilde ihn im Kampf aus! Ich

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